Fernsehen für alle [Gastbeitrag Johannes Mairhofer]
Digitale Barrierefreiheit bei Samsung
Anlässlich des Tages für Menschen mit Sehbehinderung am 06. Juni 2019 konnte ich zu Gast sein beim Samsung Event für digitale Barrierefreiheit in Frankfurt im Samsung Showcase und als Experte an der Podiumsdiskussion “Fernsehen für alle” teilnehmen.
In diesem Beitrag möchte ich einen kleinen Überblick über digitale Barrierefreiheit geben, einen Blick in die Zukunft werfen und einen kleinen Eindruck zum Event mitgeben.
Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?
Ähnlich wie in der analogen Welt geht es bei der digitalen Barrierefreiheit um Zugänglichkeit. Inhalte sollen für möglichst viele Menschen in möglichst vielen Situationen und auf möglichst vielen Geräten zugänglich sein.
Da Fernseher nun per Definition ein eher visuelles Medium sind, spielt die Unterstützung für Menschen mit Sehbehinderung hier auch eine entsprechend große Rolle. Aber auch an Menschen mit anderen Beeinträchtigung wurde gedacht.
Raus aus der Filterblase
Bei Diskussionen zur digitalen Barrierefreiheit stoße ich immer wieder auf das Argument: “ja, aber das spielt doch nur für Menschen mit Behinderung eine Rolle”. Das mag auf den ersten Blick so wirken, ist in Wirklichkeit aber falsch. Hier erkläre ich, warum:
Eines ist zunächst einmal klar und lässt sich nicht aufhalten: wir werden alle immer älter! Mit dem Alter kommen diverse Beeinträchtigungen ganz automatisch. Der eine oder andere erfährt eine Beeinträchtigung des Hör- oder Sehvermögens, der andere wird zunehmend eingeschränkter in der Bewegungsfähigkeit. Und nicht zuletzt leiden vielleicht auch unsere kognitiven und koordinativen Fähigkeiten mit steigendem Alter.
Es ist daher besonders wichtig, dass die Bedienung und Steuerung unseres Alltags so komfortabel wie möglich ablaufen kann. Für den Fernseher beispielsweise wünschen wir uns ganz einfach, dass wir unsere Seh- und/oder Hörbehinderung ausgleichen können und sich beispielsweise Untertitel einblenden lassen, auch wenn der Sender diese vielleicht gar nicht ausstrahlt.
Tatsächlich treffen solche Einschränkungen uns nach und nach alle und lediglich ein geringer Prozentsatz der Menschen hat solche Behinderungen von Geburt an. Etwa 95% aller Behinderungen entstehen erst im Laufe des Lebens, z.B. als Folge von Krankheit oder Unfall. Die Gruppe der Menschen, die auf digitale Hilfsmittel angewiesen sind, wächst also stetig an.
Einige Einschränkungen sind nicht dauerhaft, aber genauso behindernd. Dies fängt bei scheinbar banalen Themen an. Man will z.B. trotz schlechtem Empfang in der U-Bahn wissen, was auf Bildern zu sehen ist, die nicht geladen werden können. Oder aber auch, wenn eine Hand die Einkaufstüte trägt, das Smartphone problemlos einhändig bedienen können. Die digitale Barrierefreiheit hilft bei all diesen Herausforderungen, egal ob es sich nun um Smartphones, smarte Fernseher oder um Webseiten handelt.
Assistive Funktionen, die begeistern
Was vor Ort von Samsung zu sehen war und im Stream auch nachträglich angesehen werden kann, geht, was digitale Barrierefreiheit anbelangt, schon in eine sehr gute Richtung.
So können z.B. Farbfehlsichtigkeiten ausgeglichen oder Schriften in Menüs vergrößert und vorgelesen werden. Auch die Bedienung wurde deutlich vereinfacht. So kann der Fernseher via Sprache oder mit einer “ein-Knopf-Fernbedienung” gesteuert werden und grundsätzliche Bedienweisen, wie das Ein- und Ausschalten des TVs, das Regulieren der Lautstärke, die Senderauswahl und viele Funktionen mehr, durchgeführt werden.
Gut gefallen haben mir auch der Voice Guide, der Menüpunkte in den Einstellungen laut und deutlich vorliest, und die Möglichkeit, das Gezeigte auf dem Bildschirm zu vergrößern. Beide Funktionen helfen auch mir persönlich, das Geschehen auf dem Bildschirm besser zu verfolgen.
Fazit und: Blick in die Zukunft
In den letzten Jahren hat sich in Bezug auf die digitale Barrierefreiheit sehr viel getan. Große Firmen wie Samsung haben zurecht erkannt, dass es wichtig ist, Software und Hardware so inklusiv wie möglich zu gestalten.
Wenn die rasante Entwicklung der letzten Jahre so weitergeht, sind wir meiner Meinung nach auf einem sehr guten Weg, um in Zukunft digitale Inhalte für nahezu alle Konsumenten erlebbar zu machen.
Dazu wünsche ich mir, dass noch mehr Firmen diese Möglichkeiten nutzen und ihre Produkte inklusiver gestalten.
Neben den sozialen Aspekten der digitalen Teilhabe steht zusätzlich der wirtschaftliche Faktor im Raum. Wenn Produkte für mehr Menschen zugänglich sind, werden die Produkte logischerweise auch von mehr Menschen gekauft.
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