Wohlbefinden passt um das Handgelenk
Dr. Hon Pak, SVP und Head of Digital Health Team, MX Business bei Samsung Electronics, setzte sich im Frühjahr 2024 mit Mitgliedern des Samsung Health Advisory Board im Samsung Medical Center in Seoul zusammen, um über die Zukunft des Wohlbefindens zu diskutieren. Zentrales Thema dabei war, wie AI-gestützte Wearables die Branche voranbringen können. Dr. Michael Blum, CEO und Mitbegründer der medizinischen Analyseplattform BeeKeeper AI und ehemaliger Chief Digital Transformation Officer an der Universität von Kalifornien, San Francisco (UCSF), Dr. David Klonoff, Präsident des Diabetes Research Institute am Mills Peninsula Medical Center und Professor Myung Jin Chung, Direktor des Samsung AI Research Center am Samsung Medical Center (SAIC) teilten fachliche Erkenntnisse und interessante Perspektiven darüber, wie Samsung AI mit besonderem Fokus auf sein kommendes Wearables-Portfolio strategisch einsetzen kann.
Wie sieht die Zukunft des Gesundheitswesens aus und welche Rolle spielt die Technologie dabei, insbesondere in Kombination mit generativer AI?
Professor Chung: Durch langjährige Erfahrung in Kliniken habe ich gelernt, dass ein umfassendes 360-Grad-Verständnis der Gesundheitshistorie von Patient*innen von großem Wert ist. Es kann jedoch eine Herausforderung sein, den Lebensstil oder wichtige Wohlfühlfaktoren wie Schlaf- oder Essgewohnheiten vollständig zu erfassen, insbesondere dann, wenn sich die Behandlung auf bestimmte Symptome konzentriert. Die von Wearables gewonnenen Lifelog-Daten können für die Gesundheitsversorgung und das klinische Management hilfreich sein, um den gesamten Kontext der Gesundheitshistorie von Patient*innen besser zu verstehen. AI kann Kliniken dabei unterstützen, indem die Verwaltung und Interpretation der gesammelten Informationen im Laufe der Zeit rationalisiert und der Prozess vereinfacht wird. Die Zukunft von AI besteht darin, wichtige Erkenntnisse aus dem täglichen Leben zu identifizieren, um auf Grundlage des kontinuierlichen Monitorings durch ein Wearable ein tieferes Verständnis für die eigene Gesundheit zu gewinnen.
Dr. Blum: Als Kardiologe möchte ich hinzufügen, dass sich das kontinuierliche Monitoring zu einem wichtigen Instrument für die Früherkennung und Vorhersage einer potenziellen Krankheit entwickelt. So können beispielsweise Erkrankungen wie Herzflimmern und Bluthochdruck früh erkannt werden1. Gerade solche Erkrankungen können hohe Risiken und große Auswirkungen haben, sind aber durch geringfügige Eingriffe behandelbar. Durch das Tragen einer Smartwatch können wir die zugrundeliegenden Probleme verstehen, die möglicherweise dazu beitragen. Samsung kann hier viel bewirken: Die AI-gestützten Tools können Daten leicht in praktische Erkenntnisse umwandeln, die es dem Einzelnen ermöglichen, proaktive Schritte einzuleiten, um mögliche Gesundheitsrisiken zu erkennen.
Dr. Klonoff: Die Überwachung des Blutzuckerspiegels hat an Bedeutung gewonnen. Nicht nur für die Behandlung von Diabetes, sondern auch für Menschen, die zwar nicht an Diabetes leiden, aber dennoch einen gesünderen Lebensstil anstreben. Daher besteht ein zunehmendes Interesse daran zu verstehen, welche Verhaltensweisen den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Da die Gesundheitskennzahlen miteinander verknüpft sind, ermöglicht die Kombination von Blutzuckerdaten mit Schlaf-, Blutdruck- und Aktivitätsdaten tiefgreifende Ansätze über den Lebensstil und die Erfahrungen der Einzelnen. Wenn Nutzer*innen ein tieferes Verständnis dieser kollektiven Erkenntnisse gewinnen können, besteht eine Chance, Frühwarnzeichen für potenzielle Gesundheitsprobleme wie Diabetes zu erkennen. Wearables und künstliche Intelligenz steigern den Wert physiologischer Daten. Das kann bei Einzelpersonen so für ein deutliches Verständnis der Stoffwechselgesundheit sorgen und helfen, das allgemeine Wohlbefinden und die Fitness zu optimieren.
Welche Rolle wird Samsung in der sich entwickelnden Gesundheitsbranche spielen?
Dr. Klonoff: Wir empfehlen Samsung, AI stärker in seine Technologie zur Gesundheitsüberwachung einzubinden, Innovationspotenzial zu nutzen und so eine führende Rolle bei der Förderung von Gesundheitsbewusstsein einzunehmen. Durch kontinuierliche Gespräche und die Zusammenarbeit mit medizinischen Expert*innen kann Samsung den Menschen helfen, positive Veränderungen in ihrem Leben und für ihre Gesundheit vorzunehmen. Die Nutzung dieser Erkenntnisse kann die Menschen dazu ermutigen, langfristig gesund zu bleiben, ohne sich überfordert zu fühlen, und ihnen ein erfülltes und angenehmes Leben ermöglichen.
Dr. Blum: Ich stimme zu, dass AI im Gesundheitswesen ein wichtiger Schritt zur Überwachung des täglichen Wohlbefindens sein kann. Diese Geräte sollten nahtlos und unauffällig im Hintergrund arbeiten. Samsung ist mit seinem vielfältigen Produktangebot in Mobile Experience, TV und Haushaltsgeräten in diesem Bereich eindeutig bekannt und präsent. Es bleibt jedoch die Frage, wie wir das tägliche Leben der Menschen unter dem Gesichtspunkt des Wohlbefindens verbessern können. Letztendlich ist es entscheidend, mit Nutzer*innen in Kontakt zu treten, um ihre Verhaltensmuster zu verstehen und sie zu positiven Verhaltensänderungen zu ermutigen. Samsung hat das Potenzial, Möglichkeiten zu schaffen, damit wir alle besser für uns und unsere Familien sorgen können.
Professor Chung: Ich schließe mich der Meinung von Dr. Blum an: Samsung-Geräte sind bereits tief in unser tägliches Leben integriert. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, um Verhaltensänderungen für eine glückliche und gesunde Zukunft zu erleichtern. Bei der eigenen Gesundheit spielt ebenfalls das soziale Umfeld, insbesondere Familienmitglieder, eine große Rolle. Sie können mit ihrer Unterstützung diese Herausforderung erleichtern, statt sie allein zu bewältigen. Deshalb ist es wichtig, von AI gesammelte Daten kontinuierlich zu überwachen und Erkenntnisse daraus zu nutzen. Freunde und Familie können so leicht helfen. Samsung kann also einen großen Beitrag zur Pflegeunterstützung leisten, indem es seine Expertise und seinen Technikfortschritt zur Stärkung sozialer Verbindungen einsetzt – mit dem Ziel, den Nutzer*innen mehr Wissen über sich selbst und ihre Angehörigen zu vermitteln.
1 Nur für allgemeine Wellness- und Fitnesszwecke bestimmt. Nicht für die Erkennung, Diagnose, Behandlung, Überwachung oder Verwaltung eines medizinischen Zustands oder einer Krankheit bestimmt. Alle gesundheitsbezogenen Informationen, auf die über Gerät und/oder Anwendung zugegriffen wird, sind nicht als medizinischen Rat zu verstehen. Nutzer*innen sollten sich von einem Arzt beraten lassen. Bestimmte Funktionen können je nach Markt, Anbieter oder gekoppeltem Gerät variieren.
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